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Pressebericht aus der Offenbach Post zur Übung der Blaulichtjugend

Stets kühlen Kopf bewahrt Offenbacher Helfer-Nachwuchs zeigt bei erster gemeinsamer Großübung sein Können.

Von David Heisig

Offenbach - Zum ersten Mal mussten die Jugendorganisationen von Freiwilliger Feuerwehr, DRK, ASB und THW gemeinsam bei einer Großübung ran. Das Szenario: In Bieber kommt es zu einer Gasexplosion.

Ein lauter Knall, Rausch, ein um Hilfe rufender Hausmeister: In einer Fabrik in der Grazer Strafle in Bieber ist es zu einer Gasexplosion gekommen, viele Menschen sind verletzt. Martinshörner, Blaulicht, die Rettungskräfte rücken an.

Die Jugendabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Arbeiter Samariter Bunds (ASB) und des Technischen Hilfswerks (THW) erproben theoretisch Erlerntes in der Praxis unter realistischen Bedingungen. Am vergangenen Samstag war es soweit. "Simulierter Gasaustritt mit Durchzündung" steht auf dem Übungsplan. Indes: Es wird weder mit offenem Feuer hantiert, noch fliegen Glasscheiben aus den Fensterrahmen.

Man setze direkt nach dem Unglück an, wenn es um Rettung gehe, sagt Alexander Habicht, einer der Organisatoren der Übung und Offenbacher Feuerwehrmann. Die Großübung in dieser Form sei eine Premiere. Habicht erhofft sich konkrete Ergebnisse für die weitere Entwicklung der jungen Helfer. Sei es das routinierte Absuchen von Räumen für die Feuerwehrleute oder das Abstützen einsturzgefährdeter Räume für die THW´ler. Jugendliche fahren keine Einsätze, müssen aber vorbereitet sein.

Die Anlieger in Bieber wurden zuvor mit Flyern über die Übung informiert und Habicht ist froh, dass man das leerstehende Abrisshaus nutzen kann. Aus den Eingangstüren quillt Rauch, freilich durch Disconebel ersetzt. Dennoch: Das Atmen fällt schnell schwer. So könne realistisch geprobt, auch mal eine echte Tür mit der Axt eingeschlagen werden, erläutert Habicht. Überall ist es dunkel, liegen Büromöbel herum, dazwischen die Verletzten. Hier kühlen Kopf zu bewahren und Notleidenden zu helfen, das erfordert Training und Erfahrung.

60 Jugendliche und ihre Ausbilder stellen die Einsatztrupps. Alles wird dokumentiert. Das ASB-Schminkteam hat an den "Verletzten" ganze Arbeit geleistet. Sie könnten auch Komparsen in einem Katastrophenfilm sein. "Das ist Gesichtspeeling-Maske" erklärt eine ASB-Dame lachend.

Im ersten Schritt werden die Verletzten aus dem Haus geholt. Im schrecklichsten Szenario müssten die Helfer entscheiden, welches Opfer eine höhere Chance hat zu überleben. In einer nahen Garage haben Sanitäter ein improvisiertes Lazarett eingerichtet. In Alexander Habicht kommt mitunter der Ausbilder durch. Er erklärt drei Helfern, wie sie ein "Opfer" auf eine Trage heben müssen. "Der Stärkste nimmt oben, der Schwächste an den Füßen", weist er an. Nach einer guten Stunde ist die Arbeit getan. Danach geht es zu Grillwürstchen ins Bieberer Feuerwehrhaus.

Neue Retter werden bei den Wehren gerne gesehen. Mitmachen bei der Jugendfeuerwehr können Mädchen und Jungen ab zehn Jahren.


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