Pressebericht aus der Offenbach Post zum Katastrophenschutz-Jahresempfang der Stadt Offenbach

400 Jahre Ehrenamt Freiwilliges Engagement im Offenbacher Katastrophenschutz

Ehrende und Geehrte beim Katastrophenehschutzempfang: von links nach rechts Alexander Sidkos (DRK, Bronze), Amtsleiter Uwe Sauer, Reinhard Knecht (Ehrenamtsbeauftragter), Heinz Walter (Feuerwehr Bieber, Gold), Michael Zier (THW, Silber), Martin Mittelstädt (THW, Bronze), Joachim Sedlmeier (Feuerwehr Waldheim, Gold), Lothar Wattendorf (DRK, Bronze), Dr. Michael Eiblmeier (Vize-Amtsleiter), Oberbürgermeister Horst Schneider - Foto: Georg

Von Harald H. Richter

Offenbach - Der elfte Katastrophenschutz-Jahresempfang der Stadt Offenbach bot eine Plattform, um den ehrenamtlich Tätigen für ihre Uneigennützigkeit zu danken und langjährige Verdienste auszuzeichnen.

Schätzungsweise 400 Jahre Ehrenamt sieht Oberbürgermeister Horst Schneider am Montagabend beim Blick in die Runde versammelt. "Sehr respektabel", meint der Verwaltungschef anerkennend. Gut drei Dutzend Mitglieder von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Arbeiter Samariter Bund und DRK sind zusammen mit Gästen von Polizei, Bundeswehr und Verwaltung ins AWO-Waldcafe im Hainbachtal gekommen. Sie stehen stellvertretend für viele freiwillige Katastrophenschützer, die bei Bedrohungslagen zur Stelle sind, um Menschen zu retten, Sachwerte vor der Zerstörung zu bewahren und größeres Unheil zu verhindern.

Zum elften Mal hat der Verwaltungschef zum Jahresempfang geladen, zollt ihnen Wertschätzung und ehrt mehrere verdienstvolle Kameraden mit den von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier verliehenen Katastrophenschutz-Medaillen. Einer, der die Auszeichnung dankbar entgegennimmt, ist Joachim Sedlmeier. Seit 1976 gehört er der Freiwilligen Feuerwehr Waldheim an, die heute knapp 30 Aktive zählt. In unterschiedlichen Funktionen hat der Hauptfeuerwehrmann in ihren Reihen gewirkt, als Kraftfahrer, Machinist und Vergnügungswart.

"Heute nennt man das wohl Veranstaltungskoordinator", präzisiert Offenbachs oberster Brandschützer Uwe Sauer, und gratuliert ebenso wie Horst Schneider dem Allrounder zur Auszeichnung in Gold. Dazu gibt es eine von Innenminister Peter Beuth unterzeichnete Urkunde sowie weitere Präsente.

Die gleiche Ehrung wird Heinz-Bernd Walter von der Freiwilligen Feuerwehr Bieber zuteil, der fast auf den Tag genau vor 40 Jahren erstmals in eine Uniform der Brandschützer geschlüpft war. "Das Urgestein", wie Sauer ihn nennt, hat sich ebenfalls in verschiedenen Funktionenum das Feuerwehrwesen verdient gemacht, war von 1990 bis 2011 Offenbachs Stadtbrandinspektor und ist bis heute Wehrführer in Bieber. Auch auf Bezirksebene ist Walter aktiv gewesen. Dem 57-jährigen war 2011 die Bürgermedaille der Stadt Offenbach verliehen worden, nun glänzt die Katastrophenschutz-Medaille in Gold am Jackettkragen.

Für Michael Zier vom THW Offenbach stehen 25 Jahre bei der Bundesoberbehörde des Katastrophenschutzes zu Buche. Der Zugführer war mit seinen Kameraden vor allem vergangenen Herbst bei der Bewältigung des Flüchtlingsansturms gefordert.

Über mehrere Wochen wurde für den heute 45-Jährigen sein eigentlicher Job - er ist Telekom-Servicetechniker - zur Nebensache und der ehrenamtliche 24-Stunden-Dienst zur bedingungslos fordernden, aber auch erfüllenden Aufgabe. Unter anderem dafür ist die Medaille in Silber der bescheidene Lohn.

Über Auszeichnungen in Bronze können sich die Feuerwehrleute Markus Hänel (Rumpenheim) und Jan Gebler (Waldheim) freuen, ferner Lothar Wattendorf und Alexander Siskos vom Sanitätszug des DRK Offenbach sowie die THW-Aktiven Norman Lippold, Martin Mittelstädt und Carlo Siciliano für jeweils zehnjähriges Engagement. Auch der städtische Ehrenamtsbeauftragter Reinhard Knecht gratuliert und überreicht Geschenke. Er war mit frischen Eindrücken vom Zukunftskongress Migration & Integration aus Berlin zurückgekehrt, bei dem der Einsatz vieler Offenbacher Freiwilliger in der Flüchtlingshilfe beispielgebend hervorgehoben worden war.

"Unser Gemeinwesen braucht erfahrene Frauen und Männer mit Vorbildcharakter und solche, die in ihre Fuflstapfen treten", würdigte Horst Schneider dieses Wirken und macht deutlich, dass sämtliche Einrichtungen des Katastrophenschutzes Nachfolgekräfte benötigen. Berufliche Beanspruchung einerseits und der Wille, das Familielnleben mit dem ehrenamtlichen Engagement zu vereinbaren, seien mitunter belastend. "Um so anerkennenswerter, dass Menschen sich dieser Herausforderung immer wieder uneigennützig stellen und dieser Spargat gelingt", lobt der Oberbürgermeister.

Das geschieht nicht durch Zauberhand, es sei denn, man ist Magier wie Matteo Orlando aus Bürgel. Der ehemalige Zirkusclown nimmt die versammelten Gäste mit ins Reich der Illusion, da diesmal der Jahresempfang nicht durch einen Fachvortrag bereichert wird, sondern durch eine Show der verblüffenden Tricks und wundersamen Geldvermehrung. Wie letztere jedoch zustande kommt,bleibt sein Geheimnis, auch wenn es nicht nur der OB gern erfahren hätte.


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