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Elbe bei Radebeul & Fischbeck,

Pressebericht aus der Offenbach Post zum Hochwassereinsatz an der Elbe

Koordination von Wasserpumpen Der Kampf gegen die Jahrhundertflut

Einsatz bei Fischbeck: Ein Helikopter ist im Anflug, die Offenbacher THW-Helfer beladen ihn mit Sandsäcken - Bild: THW Offenbach

Offenbach - Eigentlich ist Michael Zier Servicetechniker von Beruf. In Radebeul koordinierte er, wo Wasserpumpen in Meißen und Coswig zum Einsatz kamen, um den Wassermassen ein Ende zu bereiten. Von Sonja Achenbach

Fern der Heimat leisteten er und seine Kollegen vom Technischen Hilfswerk Offenbach (THW) entscheidende Nothilfe. Die Jahrhundertflut der vergangenen Wochen hatte die örtlichen Einsatzkräfte an den Rand der Belastbarkeit geführt. So bat der Krisenstab des Bundesinnenministerium angrenzende Bundesländer um Unterstützung.

Der THW-Ortsverband Offenbach beantwortete den Ruf mit drei Fahrzeugen, 14 Mitgliedern, Pumpen und Elektroaggregaten. In Zusammenarbeit mit Kameraden aus ganz Deutschland pumpten die Offenbacher unzählige Keller aus und leerten immer wieder Kanalisationsrohre. „Eine Pumpe fördert im Schnitt 5000 Liter pro Minute, alle gemeinsam schaffen in Spitzenzeiten hunderttausend Liter“, berichtet Zier nach seiner Rückkehr nach Offenbach.

Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck

Mitgebracht hat er viele Geschichten, darunter diese von einem „ganz besonderen Einsatzbefehl“: Bundespräsident Joachim Gauck stattete den Helfern einen Besuch ab. Im Grunde eine Nebensache, denn die Arbeit musste weitergehen.

Für Martin Mittelstädt war der Einsatz in Magdeburg und Fischbeck der erste dieser Art. „Es ging mir schon sehr nahe.“ Mit dieser Empfindung steht er nicht allein da. Auch seinen Kollegen Michael Kretschmar und Michael Zier blieben die Hochwasserschäden und menschlichen Schicksale in Erinnerung: „Da gab es schon Momente, wo der eine oder andere eine Träne vergossen hat“, sagt Zier. An einem Tag bekamen die Männer Besuch von einer Gruppe der örtlichen Kindertagesstätte. „Die Kinder hatten Lunchpakete gepackt und verteilten sie.“

Ehrenamtliche Arbeit beim THW selbstverständlich

Dieses Erlebnis zählte zu den schönen Momenten für die Offenbacher, ebenso die tiefe Dankbarkeit der Menschen: „Immer wieder haben wir entsprechende Plakate gesehen, sind Leute auf uns zugekommen und haben uns gedankt.“ Martin Mittelstädt zuckt mit den Schultern: „Was haben wir schon gemacht?“ Kretschmar, Zier und Mittelstädt verstehen ihre ehrenamtliche Arbeit beim Technischen Hilfswerk als etwas Selbstverständliches. Von ihrer Arbeit wurden sie dafür freigestellt.

Besonders großes Medienecho erhielt ihr Versuch, einen Deichbruch von 90 Metern Länge mit Lastkähnen zu verschließen. Mit den Worten „Willkommen im Wahnsinn!“ sind die Männer aus Offenbach dort begrüßt worden. „Eine kurze Einweisung, und wir mussten die anfliegenden Helikopter dirigieren“, berichtet Mittelstädt. Diese warfen große Sandsäcke auf die versenkten Schiffe ab, um den Deichverschluss zu stabilisieren.

Viel Zeit für Schlaf blieb nicht. Jede Gruppe arbeitete in Schichten. Wer nachts nicht im Einsatz war, schlief unter freiem Himmel, nutzte Turnhallen als Unterkunft oder organisierte sich eine Übernachtungsmöglichkeit in einer Gaststätte. Mittlerweile hat sich das Wasser zurückgezogen, geblieben sind die Schäden – in der Summe die größten, die die Bundesrepublik je erlebt hat.


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